Mrs Murphy 08: Rache auf leisen Pfoten by Brown Rita Mae

Mrs Murphy 08: Rache auf leisen Pfoten by Brown Rita Mae

Autor:Brown, Rita Mae [Brown, Rita Mae]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


28

Das Gebrumm einer Hummel, das mit jedem Moment lauter wurde, war Mrs Murphy so lästig, dass sie ihr funkelndes grünes Auge aufschlug. Das Kunstwerk von einem Insekt schwirrte näher. Murphy schlug mit einer Pfote nach ihm, aber das große schwarz-gelbe Geschöpf wich ihr aus.

»Bist nicht mehr gut in Form«, bemerkte Tucker lakonisch.

»Quatsch. Ich lieg auf der Seite. Hätte ich gesessen, dann hätte die Brumme keine Chance gehabt. Allerdings, wenn ich gesessen hätte, hätte sie sich gar nicht in meine Nähe getraut.«

»Jaja«, sagte Tucker, die ebenfalls unter einem Hortensienstrauch auf der Seite lag.

Mrs Murphy setzte sich auf. »Wo ist Pewter?«

»Im Postamt. Von der Klimaanlage weggehen? Die doch nicht. Ha!«

Die Hitze wurde immer drückender. Mrs Murphy und Tucker hatten am späten Vormittag das Postamt verlassen, um sich in Mirandas Garten umzuschauen. Sie hatten es gar nicht so heiß empfunden, aber bis auf eine leichte anhaltende Streifenhörnchenwitterung konnten sie nichts Interessantes entdecken, und deshalb waren sie eingeschlafen.

Boom Booms eleganter BMW kam durch die Gasse gefahren. Sie parkte hinter dem Postamt und stieg auf der Fahrerseite aus. Marcy Wiggins und Chris Sharpton stiegen ebenfalls aus.

Chris warf einen Blick auf den Müllcontainer und schauderte.

»Ich hätte wohl besser nicht hier parken sollen.« Boom Boom hielt sich die Hand vor den Mund. »Ich hab nicht dran gedacht. Ich habe die ganze Sache emotional noch nicht verarbeitet, immer noch so viele ungelöste …«

»Gehen wir rein.« Chris schnitt ihr das Wort ab, bevor Boom Booms Gejammer erst richtig zum Ausbruch kam.

Marcy starrte fortwährend auf den Container. »Ich habe gehört, er war über und über voll Maden.«

»Nicht.« Chris schüttelte den Kopf. »Hör auf damit.«

Marcy fing an zu zittern.

Tucker und Mrs Murphy schlichen an die Grenze von Mirandas Garten, um besser zu hören.

»Marcy, wird dir schlecht?« Boom Boom wollte ihr zur Hilfe eilen.

»Nein, nein, aber ich halte das nicht mehr aus. Die Leute reden hinter unserem Rücken. Sie sagen, Bill hat Charlie umgebracht. Sie reden über mich und Charlie. Dies ist eine boshafte Kleinstadt!« Sie brach in Tränen aus. »Wären wir bloß nicht hierhergezogen. Warum habe ich mich von Bill breitschlagen lassen? Er wollte nach Hause. Er meinte, in Charlottesville würde er schneller Chef der Onkologieabteilung als in einer Großstadt.«

Boom Boom legte ihren Arm um die zarte Frau. »Das gibt sich.«

Chris legte auf der anderen Seite den Arm um sie. »In der Großstadt klatschen die Leute genauso.«

»Aber da kann man ihnen aus dem Weg gehen. Hier sitzt man« – sie schnappte nach Luft – »in der Falle. Und ich helfe nicht mehr bei eurem Highschool-Jubiläum mit! Es tut mir leid, aber es ist zu gefährlich.«

»Marcy, das ist okay«, sagte Boom Boom beschwichtigend. »Diese entsetzliche Geschichte hat aber nichts mit unserem Schuljubiläum zu tun. Es ist ein absonderliches Zusammentreffen. Komm, wir bringen dich nach drinnen, da ist eine Klimaanlage. Harry lässt dich bestimmt hinten sitzen, bis du dich, hm, wieder gefasst hast.«

Marcy ließ sich ins Postamt führen.

»Klatschgeschichten.« Tucker schüttelte den Kopf. »Es wäre viel besser für die Leute, wenn man ihnen die Zungen rausschneiden würde.«

»Vielleicht.« Mrs Murphy gähnte.

»Wenn ich rot sage, sagst du schwarz.



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